Rosen fr Real Madrid - Als der 1. FC Kln seine 11FREUNDE

Publish date: 2024-10-22

Am Mann­schaftsbus war Schluss mit lustig. Gerade hatte der 1.FC Köln das Erst­runden-Rück­spiel im Uefa-Cup mit 2:1 gegen Sporting Gijon gewonnen und war eine Runde wei­ter­ge­kommen, da platzte Toni Schu­ma­cher der Kragen. 90 Minuten lang waren die Kölner in Spa­nien einem echten Hexen­kessel aus­ge­setzt gewesen. Hinter Schu­ma­chers Tor hing ein Schu­ma­cher Bastardo“-Banner, zudem waren er und seine Kol­legen derart aus­dau­ernd mit Zitronen beworfen worden, dass Paul Steiner irgend­wann eine auf­sam­melte und zurück­feu­erte. Wofür er – die gute alte Zeit – nur Gelb sah. 

Aber am Mann­schaftsbus war Schluss. Als eine auf­ge­brachte Fan-Meute den Köl­nern nach dem Spiel auf­lau­erte und das Team mit Tritten und Schlägen trak­tierte, warf Schu­ma­cher seinen Walkman und die Sport­ta­sche in den Bus und setzte sich zur Wehr“, wie der kicker“ atemlos berich­tete. Mit dem Resultat, dass sich die gesamte Kölner Mann­schaft in einem lei­den­schaft­li­chen Hand­ge­menge mit den anwe­senden Kra­wall­ma­chern wie­der­fand. Wenn ich ange­griffen werde, setze ich mich zur Wehr“, so Schu­ma­cher im Anschluss lapidar.

32 Stunden Fahrt nach Hamm­arby

In vie­lerlei Hin­sicht war die Uefa-Cup-Saison 1985/86 ein krasser Gegen­satz zu dem, was der 1.FC Köln in der Bun­des­liga ablie­ferte. Denn wäh­rend der FC in der Liga von Nie­der­lage zu Nie­der­lage stol­perte und bis zum letzten Spieltag um den Klas­sen­er­halt kämpfte, waren die Spiele auf euro­päi­schem Par­kett ein ums andere Mal High­lights. Und das gleich aus diversen Gründen. Dem Spiel samt Schlä­gerei gegen Gijon folgten zwei Fuß­ball­feste gegen Bohe­mians Prag, die der FC mit 4:0 und 4:2 schlug. Anschlie­ßend ging es zu Hamm­arby IF nach Schweden. Der Win­ter­ein­bruch über­raschte dabei vor allem den Fan-Bus der Kölner, der quä­lend lange 25 Stunden hin- und 32 Stunden zurück­fuhr. 

Das Rück­spiel in Köln zwei Wochen später hätte dann um ein Haar wegen dichten Nebels nicht statt­finden können. Aber Dieter Grauer, der dama­lige Leiter des Kölner Sport- und Bäder­amtes, hatte die Idee, rie­sige Öllampen an den Ecken der Arena auf­stellen zu lassen, und sorgte damit tat­säch­lich noch für freie Sicht. Köln gewann 3:1, und so langsam machte sich die Erkenntnis breit, dass man euro­pä­isch mög­li­cher­weise etwas Großes errei­chen konnte. Zumal als im Ach­tel­fi­nale Sporting Lis­sabon sou­verän geschlagen wurde und aus den drei ver­blie­benen mög­li­chen Geg­nern die Bel­gier des KSV Waregem zuge­lost wurden, und nicht Real Madrid oder Inter Mai­land. 

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